Umzug an neue Adresse

Die langjährige Leiterin der Vogelpflegestation Schaffhausen, Vreni Homberger, möchte sich altershalber langsam aus der aktiven Vogelpflege verabschieden. Deshalb suchte der Verein für Vogel- und Wildtierpflege 2015 die Zusammenarbeit mit dem Tierheim Buchbrunnen in Schaffhausen. Die Vogelpflegestation sollte von den Tierheim-Mitarbeitern unter Anleitung von Vreni Homberger weitergeführt werden, finanziell gestützt durch unseren Verein.

Der Umzug klappte anstandslos, und die neue Adresse wurde rasch bekannt. Doch niemand konnte zu diesem Zeitpunkt ahnen, dass sich 2015 zu einem absoluten Ausnahmejahr in der Vogelpflege mausern würde.

Ein Ausnahmejahr

Die Saison hat schon recht früh angefangen, und die Tierpflegerinnen gewöhnten sich schnell an die neuen Aufgaben. Doch die Zahl der hilfsbedürftigen Vögel stieg stetig an.

Mit den heissen Tagen im Sommer kamen dann immer mehr Mauersegler dazu, die wegen der grossen Hitze aus ihren Nestern sprangen, aber noch nicht fliegen konnten (sogenannte Hitzespringer). Insgesamt wurden 95 Mauersegler in die Vogelstation gebracht, so viele wie noch nie zuvor (zum Vergleich: 2014 waren es gerade mal 22, in anderen Jahren jeweils bis zu etwa 45). Von diesen 95 konnten 64 erfolgreich aufgezogen und ausgewildert werden, weitere 15 wurden zur Pflege und Freilassung an andere Pflegestellen vermittelt.


Doch nicht nur Mauersegler kamen zu uns, insgesamt waren 47 verschiedene Vogelarten zum einen oder anderen Zeitpunkt präsent. Besonders häufig waren es auch junge Spatzen, die wegen ungeeigneten Nistplätzen aus den Nestern gefallen sind, sowie junge Amseln, die im Siedlungsraum oft Katzen zu Opfer fielen.
Wegen der Wetterlage zog sich die Saison noch weit bis in den August hinein, bevor es endlich wieder etwas ruhiger wurde. Insgesamt wurden 429 Vögel in der Vogelpflegestation Schaffhausen abgegeben, weit über dem langjährigen Schnitt.

Trotz dieser enormen Herausforderung meisterten die Tierpflegerinnen Ihre Aufgabe bravourös und konnten 260 Vögel in die Freiheit entlassen oder zur Pflege und Freilassung weitervermitteln.

Details zur Saison 2015 in der Zusammenfassung: Saisonrückblick 2015 PDF

Ausblick

Leider stellte sich aber heraus, dass die Belastung nebst den regulären Aufgaben des Tierheims doch zu gross ist. Aus diesem Grund wurde entschieden, die Vogelpflegestation vorläufig wieder zurück nach Beringen zu verlagern. Dort stellt Vreni Homberger die alten Räumlichkeiten erneut der Vogelpflege zur Verfügung und instruiert das neue Team von Tierpflegerinnen, die sich nun dieses Jahr um die Vögel kümmern werden. Die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten für die Zukunft steht noch bevor.